Analoges Wunderland
Text und Fotos von: Ekkehard Strauss
Eigentlich könnte sich Frank Schröder zurücklehnen und seine übervollen Auftragsbücher abarbeiten – aber das ist so gar nicht seine Art. Stattdes- sen arbeitet er unermüdlich an immer neuen Tonarmdesigns, die die Schallplattenabtastung weiter optimieren sollen.
Freitagnachmittag kurz vor den Sommerferien in Berlin: Stau, Stop-and-go nach einem Unfall und dann die Nadel im Heuhaufen suchen – einen Parkplatz am Stuttgarter Platz im Stadtteil Charlottenburg. Das Thermometer zeigt 32 Grad im Schatten. Über dem „Stutti“ steht die Luft, es riecht nach Döner und exotischen Gewürzen. Ich habe Glück, direkt vor mir parkt ein Auto aus. Frank Schröder, der nach einer arbeitsreichen Nacht unser Treffen auf die Feierabendzeit gelegt hat, wird also nicht über Gebühr warten müssen.
Angesichts der Tatsache, dass mir der Erfinder des berühmten Magnetlagertonarms gleich einen Einblick in einige seiner neuen Entwicklungen gewähren wird, bin ich voller Vorfreude und Neugier. Wenn einer der kreativsten Köpfe im Analogbereich ein neues Produkt vorstellt, ist das weit mehr als nur eine Randnotiz. Um den Entwicklungsstand im Hause Schröder verfolgen zu können, ist es notwendig, das Ohr stets am Gleis zu haben. Die firmeneigene Website ist seit Jahren unverändert, Werbung findet praktisch nicht statt, die Dinge werden hauptsächlich mündlich kommuniziert, und nur hin und wieder sieht man mal ein Foto im Web von neuen Entwicklungen oder Entwicklungsständen.
Frank öffnet mir die Tür, und ich nehme dankend zur Kenntnis, dass ein Ventilator im Hörraum die Luft bewegt. So lässt es sich aushalten, die Konzentration kann wieder auf das dem Thema angemessene Niveau steigen. Der Konstrukteur hat ein paar Laufwerke aufgebaut und mit einigen neuen Tonarmen ausgestattet, anhand deren Entwicklungsgrad sich sehr gut der Stand des Schröder’schen Schaffens nachvollziehen lässt.
Da ist zunächst einmal der relativ neue (2013 patentiert) Linear Tracking Tonarm, kurz LT, eine Entwicklung, die aus meiner Sicht einen Stellenwert für die analoge Schallplattenwiedergabe hat wie etwa das erste Moving-Coil-System oder der Wechsel von Mono zu Stereo. Beim LT handelt es sich um einen Drehtonarm, der tangential abtastet – nicht mehr und nicht weniger. Stellen Sie sich die Abtastung der Schallplatte mit einem Fehlspurwinkel von 0 vor – ja, Sie haben richtig gelesen: nicht etwa nahe 0, sondern 0! Dieses Meisterwerk lässt sich nahezu wie ein ganz normaler Drehtonarm bedienen und sieht auf den ersten Blick auch so aus – dass man hier etwas Besonderes vor sich hat, verrät einem einzig die fehlende Kröpfung. Was die technischen Details angeht, sind die Lager hervorzuheben, die in dieser Form in der Produktgattung Tonarm ihre Premiere feiern. Frank Schröder erreicht die tangentiale Abtastung durch einen sich permanent verändernden Arm–Fußpunkt, der derart verschoben wird, dass die Abtastnadel immer tangential zur Rille arbeitet, wie es bei einem regulären Drehtonarm nur an den beiden Nullpunkten der Fall ist. Der gesamte Mechanismus arbeitet dabei vollkommen passiv!
Dass die notwendige Leichtgängigkeit extreme Präzision erfordert, ist jedem klar, der sich schon einmal mit den Verhältnissen in den Lagern eines traditionellen Drehtonarmes befasst hat. Durch diese neue Art der tangentialen Tonabnehmerführung wird aber nicht nur der Spurfehlwinkel samt der damit einhergehenden Verzerrungen vermieden, es entfallen auch die gefürchteten Deflexionskräfte, seitliche Ablenkungen der Nadelspitze, wie sie bei konventionellen Tangentialarmen auftreten, bei denen die Nadel die gesamte Tangentialkonstruktion bewegen muss. Selbst in solchen Konstruktionen, die beispielsweise durch Luftlagerung weitgehend reibungsfrei aufgebaut sind, treten prinzipbedingt Torsions- und Biegekräfte durch die mitgeführten Luftanschlussschläuche und die Tonabnehmerverkabelung auf. Beim Schröder’schen Tangentialprinzip entfallen derlei Kräfte, die Folge ist ein phasenrichtiges Abtastverhalten, welches sich zudem dynamisch perfekt symmetrisch verhält. Wer sich nun als Drehtonarmnutzer in der Annahme, dass ihn diese Thematik nicht berührt, wohlig zurücklehnt, sei auf die Stichworte Lagerreibung und Antiskating hingewiesen, durch die die Nadeldeflexion auch im Bereich der traditionellen Drehtonarme eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Zum einen bedingt bei einem konventionellen Drehtonarm die Lagerreibung ein Losbrechmoment. Zum anderen muss den bei nicht tangentialer Abtastung entstehenden Skating-Effekten durch die Anti-Skating-Kraft entgegengewirkt werden. In Abhängigkeit vom Abtastradius, dem Nadelschliff, der Modulation und der Vinylmischung ändert sich diese Kraft permanent. Aus technischen Gründen erfolgt die Kompensation bislang aber mittels einer mehr oder weniger konstanten statischen Kraft, die stets am Arm, nicht am Abtastdiamanten wirkt. Dieser Kompromiss sorgt dafür, dass seitliche Kräfte auf die Abtastnadel einwirken. Gerade derjenige, der vom Ehrgeiz gepackt mittels einer Testplatte sein MC-System auf sagenhafte Abtastwerte hin justiert, wird daher früher oder später feststellen, dass das Phasenverhalten um die beiden Nullpunkte herum alles andere als optimal ausfällt.
Schon zu Beginn seines Schaffens war Frank Schröder dem Thema Lagerreibung, Losbrechmoment und Lagerbruch mit einer Technologie begegnet, die diese Effekte gänzlich ausklammert: Bei seinen patentierten Magnetlagertonarmen, die als absolute HighEnd-Evergreens gelten dürfen, werden anstelle von Kugellagern zwei sich gegenseitig anziehende Neodymmagnete verwendet, die mittels eines Fadens auf Abstand gehalten werden, wobei der entstehende Luftspalt justierbar ist. Dadurch arbeiten die Lager vollkommen berührungslos und man hat durch die Größe des Spaltmaßes einen regulierbaren Einfluss auf die Dämpfung des Armes. Alle Abtastfehler eines klassischen Drehtonarmes konnte er freilich mit diesem Tonarmprinzip nicht eliminieren, da es sich eben nicht um einen Arm mit tangentialer Abtastung handelt und somit auch hier Skating -Kräfte mit all ihren oben erläuterten Konsequenzen auftreten. Mit seinem neuen LT-Arm hat er nun aber einen Punkt erreicht, an dem das Phasenverhalten eines Abtasters nur noch von den Herstellerspezifikationen und der Fertigungsgüte abhängig ist. Für mich stellt diese Entwicklung daher einen echten Durchbruch in der analogen Abtastung dar.
Das, was in der Folge an mein Ohr dringt, ist denn auch derart umwerfend, dass es mir schwerfällt, es mit Worten zu beschreiben. Auf den Teller eines restaurierten NeumannLaufwerkes, das aufgrund seiner Bauform mit einer extrem kurzen Variante des LT-Armes ausgerüstet ist, legt Frank die legendäre Impulse Einspielung eines ganz großen Jazzschlagzeugers, Shelly Mannes Album 234, in der Stereo Abmischung (Impulse!/MCA Records MCA29073, LP, USA 1962/1982). In „The Sicks of Us“ hören wir auf dem rechten Kanal ein Vibrafon, links ist Shellys Schlagzeug zu vernehmen, beide in einem Raum mit beträchtlicher Nachhallzeit eingefangen. Wenn alles stimmt, werden diese Hallanteile vollkommen natürlich durch die Phantommitte geführt, die die extremen Panoramapositionen der Instrumente miteinander verbindet und die Illusion des Aufnahmeraumes vor die Lautsprecher projiziert. Dazu bedarf es eines extrem phasengenauen Abtastvorgangs – gibt es hier auch nur eine ganz leichte Abweichung, zerfällt die Aufnahme in plumpes Ping-Pong-Stereo – die Raumillusion ist zunichtegemacht. Was aus Frank Schröders Lautsprechern zu vernehmen ist, beamt mich direkt in das Aufnahmestudio im Jahr 1962. Das Vibrafon, ein ohnehin nicht einfach wiederzugebendes Instrument, klingt so, als stünde ich einige Meter links davor, die Attacken kommen so sauber herüber, dass der Klang eine Weichheit erhält, die ihm auch in natura, wenn es so gespielt wird, zu eigen ist. Dazu gesellt sich ein Raumanteil, der von der Position des Instruments bis hinüber zum Standort des Schlagzeugs in allen Dimensionen einwandfrei abgebildet wird. An keiner einzigen Stelle bricht diese Illusion zusammen oder gerät ins Flackern, vollkommen mühelos spannt sich der Aufnahmeraum vor den Lautsprechern auf, in einer für mich nie zuvor gehörten Präzision, Ortungsschärfe und Natürlichkeit, die ich erst mal verarbeiten muss. Die Snare-Drum auf dem linken Kanal regt den Raum derart an, dass auf der rechten Seite wunderbar mit einem minimalen Zeitversatz die Reflexion an der begrenzenden Wand zu vernehmen ist. Das ist wie akustisches Fernsehen, oder besser – in Anbetracht der Auflösung – 70 Millimeter Cinemascope! Die Abtastung verläuft dabei derart still und mühelos, dass man kaum glauben kann, dass hier eine Nadel in einer Schallplattenrille geführt wird. Ich frage Frank vorsichtig, was für eine Plattenwaschmaschine er benutzt, er winkt jedoch ab: Er habe zwar mehrere Maschinen, aber „viel zu wenig Zeit für so was.“
Ich muss tief Luft holen, bevor ich mich daranmachen kann, das Gehörte richtig einzuordnen – schließlich habe ich mich über die Jahre an all die Fehler herkömmlicher Drehtonarme gewöhnt. Mit dem LT Arm haben Frank Schröders Ideenreichtun und sein Streben nach unbedingter Präzision ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Es versteht sich von selbst, dass ihn seine Kunden zur Anpassung der effektiven Masse an verschiedene Tonabnehmer und Headshellaufnahmesysteme in unterschiedlichen Holzausführungen bestellen können. Dass so etwas auch seinen Preis hat, bedarf ebenfalls keiner näheren Erläuterung – der Analogfan muss für einen solchen Arm um die 10000 Euro berappen. Wenn ich jedoch vor der Wahl stünde, einen der aktuell angebotenen ähnlich teuren Referenzabtaster oder einen LT zu kaufen, würde ich mich für Letzteren entscheiden. Schließlich handelt es sich dabei um eine nachhaltige Investition, die im Übrigen nicht nur mit sündhaft teuren Abtastern zeigt, worin prinzipbedingt ihr Mehrwert besteht.
Einige Meter neben dem Neumann Laufwerk erblicke ich Frank Schröders Reibradlaufwerkumbau, den man auf der HIGH END 2015 bewundern konnte – mit einem Captive Bearing Arm, kurz CB. Dieses Tonarmmodell gibt es in diversen Ausführungen: Neben einem Armrohr aus Holz bietet Frank Schröder neuerdings ein Armrohr an, das äußerlich aus kreuzgewickelten Kohlefasern besteht, unter dessen Schicht vier weitere „Layer“ ein Sandwich ergeben, das am Ende Eigenschaften aufweist, die denen der Holzrohre in nichts nachstehen. Dieses Armrohr verleiht dem Schröder CB eine vollkommen neue Optik.
Ein weites Spektrum an effektiven Massen ist bestellbar, sodass es nahezu keinen Abtaster geben dürfte, der sich nicht mit einem CB-Arm vermählen ließe. Auch dieser Arm, der aufgrund seiner Gestalt einen fast simplen Eindruck macht, trägt seine Schätze sozusagen im Innern, denn wie immer bei Frank Schröders Designs liegen die technischen Finessen gut versteckt im Detail. Das CB-Lager stellt den aktuellen Stand der Technik in Sachen Friktionsarmut und Losbrechmoment dar.
Dazu hat der Arm eine interessante Schwerpunktauslegung: Verbindet man den Schwerpunkt des gesamten vorderen Teils des CB- Armes vom Headshell bis zum Lager mit dem Schwerpunkt des gesamten hinteren Teils, also Armstummel plus Gegengewicht, so verläuft die Verbindungslinie genau durch das Tonarmlager, was zur Folge hat, dass Kräfte, die auf den Arm wirken können, wie Luft oder Trittschall genau auf das Armlager wirken und nicht zu einer Auslenkung des Tonarmes führen – sicher einer der Gründe für die hervorragenden Abtasteigenschaften des Armes.
Der CB-Arm lässt Systeme mit extremen Impulseigenschaften, wie zum Beispiel ein Lyra Etna, geradezu „explodieren“ – allerdings nicht in der Art eines Knalleffekts, sondern eher unterschwellig. Ich vergleiche das gern mit dem Schnitt eines Skalpells: Oft merkt man erst, dass es passiert ist, wenn das Blut tropft. In ganz ähnlicher Manier lässt der Arm das Etna dermaßen frei und schnell agieren, dass gerade wegen der hervorragenden Impulsverarbeitung ein ungemein weicher, edler Klangeindruck voller Realismus entsteht. Von der viel zitierten Lyra-Analytik, die zumeist Tonarmen geschuldet ist, die mit der eingeleiteten Energie, die diese Systeme in das Armrohr und die Lager schicken, nicht klarkommen, kann bei dieser Kombination keine Rede sein. Schon oft habe ich dieses Verhalten gerade beim Abspielen von Platten erlebt, denen der Masteringingenieur im Bereich der Höhen etwas Gutes tun wollte und dabei leider deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist. Björks Album Vespertine (One Little Indian, TPLP101, UK, 2001, 2-LP) ist dafür ein sehr gutes Beispiel: Die darauf zu hörenden S-Laute sind derart heftig und durch das Mastering auch noch so hochkomprimiert, dass man gerade mit einem Abtaster vom Schlage eines Lyra Etna bei einer ganzen Reihe von Tonarmen das kalte Grausen bekommen kann, was man dann schnell dem Tonabnehmer zuschreibt. Dass es auch ganz anders geht, zeigt die Kombination aus Etna und CB-Arm: Auch in diesem Fall sind die S-Laute zwar nicht gerade defensiv zu nennen, aber sie kommen sehr klar, sauber und vollkommen ohne harsche Anteile daher. Erst die Rauigkeit, das Harsche macht solche Platten ungenießbar, das Ohr vergibt den Masteringfehler viel eher, wenn diese Details ultrasauber und ohne jede Verzerrung wiedergegeben werden.
Wer bisher angesichts der Parameterfülle und Art der Justage vor der Installation eines Magnetlagertonarms zurückgeschreckt ist, für den stellt der neue Schröder CB-Arm eine echte Alternative dar: Er erklärt sich fast von selbst, ist denkbar einfach in Handhabung und Justage und überzeugt mit einer Performance, die ich mal vorsichtig in die absolute Weltspitze einsortieren will. Angesichts dessen kann sein Preis, der bei weniger als der Hälfte eines LT Armes liegt, fast schon als günstig gelten. Ich möchte ihn daher als eine Reminiszenz seines Erbauers an die Musikfans dieser Welt bezeichnen.
Neugierig bewege ich mich in Richtung eines Commonwealth-Reibradlaufwerks, das in einer wunderschönen Zarge aus Hartgewebe und Aluminium, furniert mit schwarz- weißem Ebenholz untergebracht ist – wahrhaftig ein Monument seiner Gattung und der mit ihr verbundenen analogen Kultur. Auf seiner Armbasis entdecke ich etwas vollkommen Neues. Frank verfolgt meinen Blick, lächelt und erklärt, dass dies noch ein Prototyp sei – „der Arm ohne Namen“. Es handelt sich dabei um einen langen Arm mit bemerkenswert hoher effektiver Masse. Frank Schröder wurde zu diesem Design inspiriert, als sich vor einigen Jahren die Wiedergeburt des legendären Neumann DST MC-Abtasters ankündigte – ein System, das naturgemäß einen schweren Tonarm benötigt, um seine Fähigkeiten zeigen zu können. Der Prototyp verfügt über ein abgestütztes Einpunktlager, bei dem das gefürchtete Taumeln normaler Einpunktdesigns nicht auftritt und ist aus carbonisiertem Holz gefertigt, das mit der hohen eingeleiteten Energie des DST-Klons bestens klarkommt. Da eine der besonderen Stärken der Schröder Produkte der Energietransfer durch den Tonarm ist, darf man vom fertigen Design auch hier etwas ganz Besonderes erwarten. Der Arm verfügt über ein festes Gegengewicht sowie eine Art Reiter im vorderen Teil des Armes, mit der sich sehr genau und bequem die Auflagekraft justieren lässt. Der Arm befindet sich bereits nahe der Serienreife und stößt in eine Lücke, da er dem Analogfan zugleich die Verwendung historischer Abtastsysteme und aktueller Systeme mit niedriger Nadelnachgiebigkeit, zu denen etwa das Miyajima Shilabe zählt, ermöglicht.
Darüber hinaus kann der Arm mit unterschiedlichen Systemaufnahmeplättchen geordert werden, sodass eine Variation der effektiven Masse von etwa 18g – 30g möglich wird, was seine Flexibilität erheblich erhöht.
Frank Schröders geballtes Wissen, seine unermüdliche Bereitschaft, die analoge Abtastung weiter zu vervollkommnen, und die daraus entstehenden Produkte, die ich nur als genial bezeichnen kann, ringen mir wieder einmal höchsten Respekt ab. Die Tatsache, dass er dabei immer noch stark der Do-it-yourself-Bewegung verhaftet ist und stets ein offenes Ohr für diesen überaus kreativen Teil der Analogszene hat, verdeutlicht seinen starken Bezug zur Basis und seinen Wurzeln. Vielleicht besteht darin eines der Geheimnisse seiner Kreativität, denn hier agiert kein abgehobener Theoretiker, hier entwickelt ein Musikfan, der „Klang und Emotion“ auf seiner Visitenkarte stehen haben müsste. Mich berührt das, was man mit einem SchröderArm klanglich und musikalisch erreichen kann, seit nunmehr sechs Jahren, in denen ich drei unterschiedliche Schröder Designs (Reference, CB und DPS) täglich im Einsatz habe. Im Rahmen meines Berufs als Toningenieur kommen diese Tonarme regelmäßig dann zur Anwendung, wenn von einer alten Aufnahme kein Masterband mehr vorliegt und nur noch eine Weißpressung aus dem Erstveröffentlichungsjahr zur Erstellung einer neuen Masteraufnahme herangezogen werden kann. In so einer Situation braucht man einen Tonarm, der es dem Abtaster ermöglicht, mit möglichst wenigen Nebengeräuschen zu agieren, der Knackser und Rillenflankenverletzungen nur kurz würdigt und sich nicht daran aufschaukelt, um diese Störungen dann auf der Zeitachse auszudehnen. Er muss möglichst frei von Antriebseinflüssen des verwendeten Laufwerks agieren und selbstredend praxistauglich und leicht zu justieren sein. Oft fertige ich unterschiedliche Aufnahmen mit mehreren Tonarmen und MC-Systemen an und treffe später gemeinsam mit dem Archiv oder der Schallplattenfirma die Entscheidung, welche davon für die eigentliche Tonrestauration zu verwenden ist. In neun von zehn Fällen geht der Zuschlag an eine Aufnahme mittels einer Arm-System-Kombination, bei der das Tonarmdesign aus der Hand von Frank Schröder stammt. Von meinen Kunden – die nicht wissen, was ich an Gerätschaften für die unterschiedlichen Überspielungen benutzt habe – bekomme ich dann Statements zu hören wie: „Klingt am natürlichsten“, „Das ist die sauberste Abtastung“ und immer wieder sind sie überrascht, was man alles aus einer analogen Schallplatte herausholen kann…