Japan, 1978
1978 gründete der Japaner Isamu Ikeda die Firma Fidelity Research, um höchstwertige Tonabnehmer zu bauen. Bald kamen auch entsprechende Tonarme hinzu. Höhepunkte dieser Entwicklung waren sicher die heute weltberühmten Typen FR-64S und sein ebenfalls kardanisch gelagerter 12-Zoll-Bruder FR-66S. Die beiden stellen so genannte dynamische Tonarme dar, bei denen die Auflagekraft mittels Federspannung aufgebracht wird, was vor allem Vorteile bei welligen Platten hat. Sowohl FR-64S als auch FR-66S sind aus Edelstahl gefertigt und besitzen deshalb reichlich Masse - ideale Spielpartner für schwere Moving-Coil-Tonabnehmer mit geringer Nadelnachgiebigkeit. Von dieser Spezies gab es übrigens höchst interessante Entwicklungen bei Ikeda, allerdings, so intime Kenner der Materie, fanden viele der FR-Pretiosen nie den Weg aus Japan heraus.
Heute stellen alte Fidelity-Research-MCs ein Sammelgebiet für Analogspezialisten dar, die freilich steif und fest behaupten, die Top-Tonabnehmer von FR seien auch nach heutigen Maßstäben konkurrenzlos gut … Durch ihr hohes Gewicht freunden sich der 64S und erst recht der 66S nur bedingt mit Subchassis-Spielern an, wohler fühlen sie sich zum Beispiel auf den schweren Direkttrieblern der Ära oder auch auf modernen Masselaufwerken. Da können sie ihre große Tugend in Form eines gewaltigen Bassfundaments ausbreiten und kaschieren, dass es heute Tonarme gibt, die Mitten und Höhen vielleicht etwas feinfühliger auflösen - wie wir wissen, ist das alles ja auch Geschmackssache. Beide Tonarme gab es ab Werk auch mit Silberverkabelung. Insider unterscheiden übrigens zwischen dem älteren FR-64 mit scheibenförmigem und dem zwei jahre später erschienen FR-64S mit hängendem, zylindrischem Lateralgewicht.
Isamu Ikeda gründete nach dem Ende von Fidelity Research die Firma Ikeda Sound Labs. und stellt bis heute zwei Tonarme her, die deutlich vom FR-64 S, bzw. FR-66 S inspiriert sind. Außerdem kümmert er sich gewissenhaft um die Restauration oder Reparatur seiner Fidelity-Research-Produkte.
hh