Japan, 1979-1980
Tatsächlich handelt es sich bei der Pioneer M22 um eines der ganz wenigen wirklich waschechten Class-A-Endstufendesigns der Audiogeschichte. Deshalb lief das schwarze, in spiegelsymmetrischer Dual-Mono-Technik aufgebaute 22-Kilogramm-Kühlrippengebirge nur brandheiß zu voller Form auf und produzierte dann nominell 30 Watt pro Kanal. Für damalige Zeiten in sensationeller, streng auf die Funktion reduzierter Optik, präsentiert die M22 ihre Bestandteile offen auf einem stabilen Gusschassis, zudem spendierte Pioneer vergleichsweise ungewöhnliche, klanglich vielversprechende Bauteile in Gestalt spezieller Widerstände und hochwertiger Folienkondensatoren. Überdimensionierte Trafos sowie zwei 22000-Mikrofarad-Elkos im Netzteil legten die gesunde Basis für ein enorm breitbandiges Schaltungsdesign mit geringstem Klirr (0,01 % THD bei Vollaussteuerung) sowie extrem gutem Geräuschspannungsabstand. Trotz überschaubarer Power wirkte die Class-A-Endstufe subjektiv enorm kräftig und überaus stabil, gerüchteweise soll sich die M22 sogar im Teamwork mit bekannt schwierigen Elektrostaten bewährt haben. Sammler versuchen übrigens, das heutzutage hoch begehrte Series-20-Menü mit Hilfe des Vorverstärkers C21, der aktiven Freqenzweiche D23 und, falls irgend möglich, auch mit Hilfe der Tuner F28 oder F26 zu vervollständigen ... i